Chronik der Schützengesellschaft zu Wünnenberg 1694 - 1969
Überarbeitet und erstellt im Januar 1994 durch Reinhard Rohm
Der Schützenverein Wünnenberg, wurde nachweislich im Jahre 1694 neu gegründet, dieses geht aus den noch vorliegenden originalen Statuten von 1837 hervor.
Da sich der Schützenverein als Nachfolger der Bürgerwehren gebildet hat, geht man davon aus, dass unser Schützenverein tatsächlich viel länger besteht, es liegen jedoch keine Akten oder alte Schriftstücke mehr vor, man nimmt an, dass solche Unterlagen beim großen Brand im Jahre 1677 vernichtet wurden.
Aus dem Jahre 1582 (Kalenderreform) stammt ein Hinweis über eine Gusseiserne Grabplatte mit der Inschrift: Fähnrich Scharfen.
Im Jahre 1807 wurden die „Westfälischen Schützengesellschaften" von den Franzosen verboten, im Jahre 1837, nach den Befreiungskriegen, regte die Provinzial-Regierung dann eine Wiederbelebung des Schützenwesens an, und so wurden vom damaligen Bürgermeister Klemens Laufkötter im Jahre 1837 36 neue Schützenstatuten entworfen, sie wurden dann von der Regierung genehmigt, diese liegen noch in originalem Text vor.
Die Vorgängerin der jetzigen Chronik vor 1837 ist leider nicht mehr aufzufinden.
Aus der vorliegenden Chronik geht hervor, dass die Schützengesellschaft die Verpflichtung hatte, auf Fronleichnam und Antoni die Prozession mit Musik und in Uniform mit Gewehr und Degen zu begleiten, da nur Katholiken als Schützen aufgenommen wurden. Nach den neu entworfenen Statuten im Jahre 1837 konnte nun jeder unter elterlicher Gewalt stehende Sohn mit 17 Jahren Schütze werden, die Konfession spielte keine Rolle mehr.
Damals wurde das Schützenfest auf Johannietag gefeiert. Wer den besten Schuss auf die Scheibe tat, bekam einen neuen Hut vom Schützenverein. An diesen Tagen wurde auch gemeinschaftlich auf der Wiehle gefischt, ein Recht, was bei der Verpachtung des Gewässers vorbehalten wurde. Drei Tage war Tanz, gewöhnlich auf den Hausdeelen, da man keine Säle kannte.
Die Schützengesellschaft hatte vor 1837 viel Einkommen. Sie besaß Schützenland und Wiesen, 17 Morgen oben an der Aa, oberhalb der Bumbamsmühle gelegen. Beides wurde alle 4 Jahre neu verpachtet. In der Regel erfolgte die Verpachtung an die Fürstenberger-Glashütte, die später eine Pachtablösung durch Hergabe eines Kapitals vorgenommen hat. Zum weiteren Besitz der Schützengesellschaft gehörte ein Garten am Hoppenberg, das Fischereirecht auf der Wiehle und weitere ausstehende Kapitalien. Das Fischereirecht auf der Wiehle und die Schützenwiesen waren den Schützen vom Fürstbischhof von Paderborn geschenkt worden, dafür mussten sie damals die Prozessionen begleiten.
Oberst ab 1837 wurde Bürgermeister Clemens Laufkötter, der Chronist schreibt: nach 1837 wurde das Schützenfest großartig gefeiert, dazu wurde ein neuer Schützenhof mit Hecke in der „Denne" angelegt und ein Zelt gebaut. Das kostete sehr viel Geld.
1840 wurde noch einmal das Schützenfest großartig gefeiert unter der Leitung des Oberst und Bürgermeisters Clemens Laufkötter. Da man aber im Laufe der letzten 4 Jahre erhebliche Schulden gemacht hatte, fiel das Schützenfest nun für mehrere Jahre aus. Das Schützenzelt in der Denne verschwand, die Schulden wurden von unbekannten Mitgliedern und Gönnern des Vereins bezahlt, einige Gläubiger verzichteten auf eine Bezahlung.
1844 wurde nach der Wahl eines neuen Vorstandes, wobei Heinrich Schütte Oberst wurde, das Schützenfest in alter Weise gefeiert, und zwar auf den Deelen bzw. auf den Sälen der Gastwirtschaften.
Unter dem Obristen Heinrich Schütte brach der unglückselige Prozess wegen der Schützenwiesen mit dem -Glasfaktor- Vezin aus. Als die Wiesen öffentlich versteigert werden sollten, begann Vezin einen Prozess und behauptete, das Gelände in Erbpacht zu haben. 1848, in den Revolutionstagen, zogen Wünnenberger Schützen zur Glashütte, um sie zu demolieren, (der Chronist war auch dabei).
Der Glasfaktor gab jetzt ein Schreiben ab, dass er die neue Pacht bezahlen wolle. Die Schützen gaben sich damit zufrieden und zogen ohne Gewaltanwendung wieder ab. Später, im weiteren Prozess, gab Vezin an, dieses Schreiben im Zustand der Nötigung abgegeben zu haben, daher sei es ungültig. Die Wünnenberger Schützengesellschaft, ohne Rechtsbeistand, verlor den Prozess. Hinzu kam, dass man uneinig war. Diese Zwietracht, so schreibt der Chronist, war dann wohl auch der Hauptgrund für den ungerechten Prozessausgang. Vezin konnte 1859 bei der Generalkommission den Pachtzins ablösen, durch eine Summe von 1.050 Mark, und zwar in Rentenbriefen zu 4% Zinsen.
1856 wurde auf Veranlassung von Amtmann Brunnstein eine Generalversammlung einberufen, wobei Franz Hammerschmidt zum Oberst gewählt wurde. Das Schützenfest wurde nun 4 Jahre in seinem Saale gefeiert.
Von 1860 bis 1897 wurde das Schützenfest bei „Kreis" auf einem freien Platz gefeiert. Das Baugerippe des sogenannten Zeltes blieb während des Jahres stehen. Zum Fest wurden die Wände aus Birkengrün gebildet, und das Dach mit Brettern zugelegt. Der Boden wurde mit Sägemehl bestreut, als Tanzfläche diente gleichfalls eine Bretterlage.
Oberst war in dieser Zeit (1860 bis 1892) August Schaefer, der damals erfolgreiche und bekannte „Golmekemüller", er wurde 1850 zum Fähnrich gewählt. Er nahm mit dem Schützenrendanten Friedrich Hegers die Schützenrechnung in die Hand und schaffte 1852 für 210 Mark eine neue Fahne an.
Im 3-Kaiserjahr, 1888, nachdem am 15. Juni Kaiser Wilhelm der II. auf den Thron gekommen war, hielt Oberst August Schaefer an dem alten Schützenplatz, in der Nähe des Spankenhofes, folgende Ansprache.
Originaltext
Meine lieben Schützenbrüder und Festgenossen!
Laßt uns derer nochmal eingedenk sein, denen wir hier von dieser Stelle so lange Jahre das Lebehoch ausgebracht haben; unseres unvergessenen Helden des hochseeligen Königs und Kaisers
Wilhelm, des Gründers des Deutschen Reiches und des Verteidigers unseres Vaterlandes. Und des hochseeligen Königs und Kaisers Friedrich den III., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Wilhelm, des Siegers auf den Schlachtfeldern und des edlen Dulders auf dem Krankenbett. Er war die Krone aller Fürsten, und die ganze Welt hat über ihn getrauert und die Glocken von unseren Kirchtürmen haben die Trauer dem ganzen Reiche verkündet.
Jedoch freuen wir uns, dass dem edlen Dulder die Gnade zuteilwurde, als König und Kaiser zu regieren und als solcher zu sterben. Wir haben zwar nicht die Ehre gehabt, ihn hier als König und Kaiser hochleben zu lassen, jedoch haben wir im Jahre 1885 die Ehre gehabt, ihn hier als unseren Schützenkönig hochleben lassen zu können, welches uns große Freude machte. Als Anerkennung hat er hierfür der Schützengesellschaft eine silberne Medaille mit seinem Brustbild geschenkt und ein huldvolles Schreiben zugesandt, welches wir zu seinem Andenken bewahren und in hohen Ehren halten werden.
Ja, zwei große und siegreiche Kaiser wurden in einer knappen Zeit einer Familie und dem Deutschen Reiche entrissen, es war ein harter Schlag. Lasst uns ihrer nochmal eingedenk sein, indem wir unser Haupt entblößen und die Kapelle einen Trauerchoral spielt. (Hierzu wurde kommandiert: Präsentiert das Gewehr mit der Rechten und lasst es zum Zeichen der Trauer rüber sinken, entblößt euer Haupt. Der Trauerchoral wurde gespielt.)
Das Andenken der hochseeligen Fürsten wird leben in den Herzen ihrer Untertanen bis zu ewigen Zeiten. (Jetzt wurde kommandiert: Bedeckt euer Haupt und präsentiert das Gewehr).
In Vertrauen blicken wir jetzt auf unseren allergnädigsten König und Kaiser Wilhelm den II., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Friedrich des III., welcher in voller Manneskraft dasteht. Wir hoffen, dass er die Liebe und Anhänglichkeit des ganzen deutschen Heeres und seiner Untertanen wie sein hochseliger Vater erwerben wird, dann werden wir nichts zu fürchten haben.
Dass er ein gerechter und selbstständiger Herrscher und seinen Untertanen ein gnädiger und milder Fürst sein wird, das walte Gott. Und wir geloben ihm unsere Treue.
Seine Majestät Wilhelm der II., König von Preussen und Kaiser von Deutschland, lebe hoch! hoch! hoch!
Das ganze Königlich-Kaiserliche Haus, die Kaiserin, Witwen, Prinzen und Prinzessinnen, sie leben hoch! hoch! hoch!
Damit war die Rede geschlossen.
Nach 42jähriger Tätigkeit als Offizier (32 Jahre Oberst) im Schützenverein trat 1892 der Oberst August Schaefer ab. Sein Nachfolger wurde der Stadtvorsteher (Bürgermeister) Johann Ebbers.
Im Jahre 1896, bei der allgemeinen Verkoppelung, bekam die Schützengesellschaft von der Stadtvertretung den oberen Teil des heutigen Schützenplatzes, das Fischereirecht auf der Wiehle wurde dafür abgegeben.
Im Jahre 1897 wurde dann mit dem Bau unserer heutigen Schützenhalle erstmals in massiver Bauweise begonnen, der Chronist schreibt: Die Halle war nicht groß. Die Tanzfläche bestand aus zwei „Tanzkreisen" mit Holzfußboden. Sie war so klein, dass jeweils nur die Hälfte der Festbesucher tanzen konnte. Die übrige Halle war mit Sägemehl ausgestreut.
Die Urkunde der Grundsteinlegung aus der hervorgeht, dass bereits im Jahre 1894 das 200jährige Bestehen gefeiert wurde, ist im Januar 1994 in der Gaststätte Laufkötter aufgefunden worden, es ist eine Kopie der originalen Urkunde. Diese Kopie ist beim Umbau im Jahre 1974 angefertigt worden, das Original ist mit einer weiteren Urkunde im Jahre 1974 im Grundstein erneut niedergelegt worden, mit den Unterschriften des damals amtierenden Vorstandes unter Oberst Hermann Hillebrand.
Mit der Satzungsänderung vom 1. April 1906 wurde die Schützengesellschaft am 22. September 1906 in das Vereinsregister eingetragen und nannte sich nunmehr „Schützengesellschaft Wünnenberg e.V.".
In der Generalversammlung 1909 wurde Lorenz Strauß neuer Oberst. Nach 25jähriger Vorstandstätigkeit, 17 Jahre davon Oberst, stellte sich Johann Ebbers nicht wieder zur Wahl.
Im 1. Weltkrieg hatte die Stadt 56 Gefallene zu beklagen, davon sehr viele Schützen. Während dieser Jahre unterblieben die Feste, in der Halle lagerte Getreide (1915-1918).
1919 wurde wieder das Schützenfest gefeiert, König wurde Heinrich Hammerschmidt. In der Generalversammlung am 6. Juli 1919 wurde Wilhelm Böhner zum neuen Oberst gewählt. Lorenz Strauß stellte sich nachl9jähriger Vorstandstätigkeit, 9 Jahre davon Oberst, nicht wieder zur Wahl. Im Inflationsjahr 1923 fiel das Fest aus.
1926 wurde Heinrich Hammerschmidt Oberst. Wilhelm Böhner stellte sich nach 38jähriger Vorstandsarbeit, 7 Jahre davon Oberst, nicht mehr zur Wahl.
Am 1. März 1927 wurde dann die Vergrößerung der Schützenhalle einstimmig beschlossen, weil die vor 30 Jahren gebaute Halle nicht mehr den Anforderungen entsprach.
Mit der nationalsozialistischen Herrschaft begann für die Schützengesellschaft ein neuer, kurzer Abschnitt. Im Sinne der neuen Bestrebungen unterstellte man die Schützenvereine dem neugegründeten Deutschen Schützenverband.
Mit Schreiben vom 2. März 1938 wurde unter Androhung von Strafe eine Satzungsänderung gefordert, die neue Satzung war eine Einheitssatzung des NS-Reichsbundes, man ließ sich aber Zeit und wollte sich nicht so recht eine neue Satzung verordnen lassen, nach jeder Aufforderung wurde um eine Verlängerung der Frist gebeten. Der Druck von der Behörde wurde aber immer stärker, so wurden vom Reichssportminister, der für den Deutschen Schützenbund zuständig war, 6 Schießübungen angeordnet, diesem konnte man sich nun nicht mehr widersetzen, auch musste nun eine Strafe von 50 RM bezahlt werden. Nachdem nun die 6 Schießübungen stattgefunden hatten, wurde am 15. Januar 1939 die neue Einheitssatzung in der Generalversammlung beschlossen, diese wurde dann am 10. Mai 1939 von dem Gauführer M. Lorenz aus Dortmund genehmigt und beim Amtsgericht eingetragen. Der Verein nannte sich nun „Schützenverein Wünnenberg e.V.", nach dieser Satzung galt nun das Führerprinzip mit der Sinngebung „Wehrertüchtigung". Das Führerprinzip besagte, dass der „Vereinsführer" schriftlich gewählt werden musste, die restlichen Vorstandsmitglieder wurden dann vom „Vereinsführer" bestimmt, laut neuer Satzung gab es die Bezeichnung „Oberst" nicht mehr, jede Veränderung im Verein musste von dem „Reichssportminister" genehmigt werden.
Die Wünnenberger ließen sich aber durch die neuen Ideale nicht stören. 1938 wurde die Schützenhalle wieder ein Getreidevorratslager. Das letzte Schützenfest vor dem Kriegsausbruch 1939 musste deshalb in einem Laken-Zelt gefeiert werden, König wurde der Bäcker Wilhelm Wellmann.
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges kam die Vereinstätigkeit wiederum völlig zum Erliegen. Auf den Schlachtfeldern des weltweiten Krieges opferten auch viele Schützen ihr Leben fürs Vaterland. Nach Kriegsende diente die Halle als Notunterkunft für Evakuierte und Vertriebene. Von dem Verbot für alle Schützengesellschaften durch die britische Militärregierung 1945 war auch unsere Schützengesellschaft betroffen. Das Bankvermögen wurde gesperrt und verfiel 1948 bei der Währungsreform restlos.
Als durch die Bemühungen der beiden Kirchen eine Lockerung des Verbotes erreicht wurde, wollte man von Seiten der Kirche eine Bruderschaft anstreben, da man dieses aber nicht wollte, hatte der damalige Oberst Heinrich Hammerschmidt vorsorglich am 12. März 1948 eine Generalversammlung einberufen, wobei nun eine neue Satzung beschlossen wurde. Nach der neuen Satzung nannte man sich „Heimatschutzverein" und beantragte die Eintragung ins Vereinsregister. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte sich dann, als die Kreisverwaltung am 11. Mai 1950 die Auflösung von Amtswegen der Schützenvereine verfolgte, die Löschung aus dem Vereinsregister wurde dann auch am 27. Juli 1950 ausgeführt. Da man im Gegenzug die neue Satzung zur Eintragung beantragt hatte, wurde diese nach Prüfung durch die zuständigen Behörden genehmigt und am 21. Oktober 1950 eingetragen. In der neuen Satzung wurden die Offiziersdienstgrade nicht benannt, sondern man wählte einen 1. Vorsitzenden, den Stellvertreter, den Schriftführer, den Kassierer, den Leiter des Volksfestes, den Stellvertreter, den 1. Ordner, den Stellvertreter, den 2. Ordner sowie dessen Stellvertreter.
Bei einer Fußball-Pokalfeier 1947 (noch vor der Währungsreform) gab es ein Heimatfest mit einem „Enten-könig", König wurde Johann Bürger, er war aber nicht bereit, bei dem ersten Schützenfest als König zu regieren.
Das 1. Schützenfest nach dem Krieg fand am 26. und 27. September 1948 statt. Da die Schützenhalle noch mit 12 Flüchtlingsfamilien belegt war, wurde nur die Mitte der Halle mit Tischen und Bänken hergerichtet, getanzt wurde in einem Zelt, welches unterhalb der Halle aufgestellt war. Dieses Zelt hatte sich der Schützenverein aus Essen geliehen.
Da Besitz und Gebrauch von Schusswaffen verboten war, wurde der Vogel, der auf einer groben Gewindestange befestigt war, solange mit einer Keule beworfen, bis er sich aus der Gewindestange herausdrehte und herunterfiel. König wurde Anton Wecker (Keulenkönig). Am 2. Schützenfesttag errang dann Meinolf Rustemeier die Königswürde.
1949 wurde mit einer Armbrust geschossen. Das Schützenfest wurde am 17. und 18. Juli gefeiert. König wurde Johannes Hammerschmidt, der jedoch im Juni 1950 erkrankte und im Januar 1951 verstarb.Somit wurde kurz vor dem Schützenfest 1950 ein neuer König ermittelt, erstmals wieder mit einer Feuerwaffe geschossen, die Königswürde errang Heinrich Schmidt, am zweiten Schützenfesttag dann Georg Bernard.
In der Generalversammlung am 15. Juli 1951 wurde Josef Schäfer zum neuen Oberst gewählt. Nach 37jähriger Vorstandsarbeit, 25 Jahre davon Oberst, stellte sich Heinrich Hammerschmidt nicht mehr zur Wahl. Heinrich Hammerschmidt wurde zum Ehrenoberst ernannt.
In der Generalversammlung am 13. August 1954 wurde im Beisein des Notares Bremer aus Büren, abermals eine Satzungsänderung beschlossen.
Danach nannte sich der Verein nun wieder „Schützenverein Wünnenberg e.V.", der Name Heimatschutzverein wurde gestrichen, auch wurden nun wieder alle Offiziersdienstgrade benannt, somit waren nun alle Verbote und Verordnungen, bedingt durch die Kriegswirren, überstanden.
Da die Schützenhalle wiederum zu klein geworden war, wurde sie 1955 ein beachtliches Stück in die Wiese hinein verlängert.
Für die große Kreditaufnahme mussten sich die Vorstandsmitglieder selbstschuldnerisch verbürgen, während viele Schützen Hand- und Spanndienste leisteten. Das zeugt von einem großen Verantwortungsbewusstsein.
Von den Flüchtlingen, die bedingt durch den Krieg nach Wünnenberg kamen, sind viele Mitglieder in unserem Schützenverein geworden. Sie zeigten damit, dass sie hier in Wünnenberg eine neue Heimat gefunden haben.
Am 6. April 1960 starb der langjährige Oberst und Ehrenoberst Heinrich Hammerschmidt.
1962 erhielt die Halle einen neuen Schank- und Küchenraum. Dadurch wurde die Halle wiederum um 1/3 größer, und das Aussehen zur Schützenstraße wurde dadurch erheblich verbessert, diese Bauarbeiten wurden mit viel Handarbeit bei dem Bodenaushub von dem damals amtierenden Vorstand geleistet.
1966 wurden durch einen großzügigen Ausbau des Kellergeschosses die notwendigen Toilettenräume erstellt.
In der Generalversammlung am 24.7.1966 stellte sich Oberst Josef Schäfer aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl. Sein Nachfolger wurde Hermann Hillebrand. Josef Schäfer wurde nach 19 Jahren Vorstandsarbeit, 17 Jahre davon Oberst, einstimmig zum Ehrenoberst ernannt.
Für das 275jährige Bestehen im Jahre 1969 wurden nun alle Vorbereitungen getroffen und die Halle zum Jubelfest herausgeputzt.